Zwei Vorträge auf dem diesjährigen Deutschen Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie überraschten Anna Droste und Jenny Frank positiv: ohne Hinweise auf dem Programm, wurden Physician Assistants thematisiert!
Anna Droste besuchte am zweiten Kongresstag eine Vortragsreihe unter dem Titel: O&U - gemeinsam von Boomern und GenZ. Unter dem Vorsitz von Dr. Johanna Ludwig aus dem Unfallkrankenhaus Berlin, beschäftigte sich die Sitzung mit den Veränderungen bezüglich der Auslebung des Arztberufes. Dabei spielen unterschiedlicher Erwartungen deutlich verschiedener Generationen eine Rolle. Insgesamt wurden vor allem die Überfrachtung der Ärzteschaft mit administrativen Aufgaben und eine fehlende Aufgabenteilung mit anderen Berufsgruppen wiederholt bemängelt. In der folgenden Diskussion meldete sich Anna Droste für die DGPA e.V. zu Wort:
„Wir PAs können diese ärztlichen Tätigkeiten im Rahmen der Delegation übernehmen und die Ärzteschaft so dauerhaft und fachlich qualifiziert entlasten.“
Ein Vorbehalt der Boomer-Generation folgte prompt: PAs nehmen den jungen Assistent:innen die Möglichkeit zur Weiterbildung, indem sie beispielsweise OP-Assistenzen durchführen. Dieses Argument konnte seitens der Assistenzärzt:innenschaft deutlich entkräftigt werden. Eine aktuelle Umfrage des Jungen Forum O und U zeige, dass sich vor allem Weiterbildungsassistent:innen die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit PAs wünschen (Veröffentlichung folgt). Zuletzt war man sich einig: PAs einzustellen, kann ein Ärzteteam sinnvoll entlasten und einen Teil der zukünftigen New-Work-Veränderungen in der Medizin beitragen.
In einer weiteren Sitzung, die Jenny Frank besuchte, wurde das Berufsbild Physician Assistant von gleich zwei der Referenten im Rahmen der Vorträge genannt. Unter dem Titel Gelungene Zusammenarbeit verschiedener Generationen in O&U: Worin bestehen die Herausforderungen? führten die Redner auf, vor welchen Herausforderungen die einzelnen Generationen alleine aber auch gemeinsam stehen. Dabei wurden vor allem der Fachkräftemangel und eine daraus resultierende hohe Arbeitsbelastung genannt. Diese verschärfe sich durch das Ausüben diverser Tätigkeiten, die nicht zwingend ärztliches Personal bedürfen.
Adrian Deichsel, Assistenzarzt in der Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie am Universitätsklinikum Münster und Prof. Dr. med. Christian Merle, Chefarzt der Orthopädischen Klinik im Diakonie-Klinikum Stuttgart stellten als Lösungsvorschlag unter anderem dar, dass der Einsatz von Physician Assistants eine entscheidende Entlastung bringen kann. Durch die Übernahme ärztlicher Tätigkeiten, könne die Arbeitsbelastung verringert und die Arbeitszufriedenheit hingegen gesteigert werden. In einer anschließenden Diskussion wurde mehrmals geäußert, dass Interessierte auf dem Arbeitsmarkt keine PAs finden würden. Jenny Frank konnte im anschließenden Gespräch mit einigen Anwesenden aufklären, dass die DGPA e.V. die Verbreitung von Stellenanzeigen anbiete, indem sie per Mail an alle Mitglieder versendet werde. Bei Interesse können Sie sich über unser Kontaktformular melden! Eine weitere Möglichkeit PAs zu finden, stellt die Plattform PA Jobs dar. Das Team bietet an, die Erstellung einer Stellenanzeige zu begleiten, diese auf ihrer Webseite zu veröffentlichen und ggf. entsprechende PAs zu vermitteln. Wir bedanken uns bei allen Teilnehmenden für den konstruktiven Austausch und blicken positiv in die Zukunft!